Ein Bericht von Lotta Ulrich

Querdenker*innen versammeln sich in der Nähe des Neuen Marktes. ©Lotta Ulrich

Die große Montagsdemo der Querdenker*innen wurde in dieser Woche nicht genehmigt. Das Verbot wurde außerdem durch das Landgericht Schwerin bestätigt. Ebenso wurden die drei angekündigten Eilversammlungen in Lütten Klein, Dierkow und der Südstadt verboten. Allerdings war bereits im Vorfeld klar, dass sich Querdenker versammeln würden.

Ab ca. 17 Uhr befanden sich verschiedene Kleingruppen in der Kröpeliner Straße. Einige Demonstrant*innen aus dem Orga-Team der Querdenker*innen sammelten sich am Rande des Gegenprotests am Neuen Markt. 

Polizeikette am Brunnen der Lebensfreude. ©Lotta Ulrich

Gegen 17:48 bewegte sich ein etwas größerer Demozug vom Kröpeliner Tor Richtung Neuer Markt. Die Stimmung war aggressiv und unübersichtlich. Die Polizei versuchte die Demonstrant*innen am Brunnen der Lebensfreude aufzuhalten. Dies gelang nur bedingt und der Aufzug bog in die Breite Straße ein. 

Polizei in der Langen Straße. ©Lotta Ulrich

Um 18:25 gab es erneut eine etwas größere Versammlung, die sich vom Kröpeliner Tor in die Lange Straße bewegte. Angeführt wurde diese Gruppe von jungen, sportlichen Demonstrant*innen, die vermutlich der gewaltbereiten Fußballszene zuzuordnen sind. Die Polizei intervenierte vor dem Radisson Hotel und die Querdenker*innen flohen zurück zum KTC. Dort sammelten sich erneut viele Demonstrant*innen, die allerdings eher planlos wirkten.

In der Langen Straße befanden sich kurz darauf verschiedene, teilweise vermummte Kleingruppen. Diese bewegten sich nach und nach in die Altstadt. In der Kröpeliner Straße wurden währenddessen Platzverweise verteilt und Bußgeldverfahren eingeleitet. 

Lange Straße. ©Lotta Ulrich

In der Langen Straße kam es gegen 19:14 zu zwei versuchten Angriffe auf uns. Daraufhin haben wir uns zurückgezogen und die Lage in der Rostocker Innenstadt blieb weiter unübersichtlich.

Außerdem fand am 31.01. in Lütten Klein trotz Verbot eine Versammlung von Querdenker*innen statt. Im Rahmen dieser Versammlung wurde der ehemalige Versammlungsleiter Jens Kaufmann in Gewahrsam genommen. 

Insgesamt verzeichnete die Polizei, welche mit 800 Einsatzkräften vor Ort war, Verstöße gegen das Versammlungsgesetz und das Sprengstoffgesetz, sowie Angriffe auf Polizeibeamte. 

Querdenker versucht Gegenprotest am Neuen Markt zu stören. ©Lotta Ulrich

Sowohl am Neuen Markt, als auch am Gertrudenplatz fanden Gegenkundgebungen  unter dem Motto „Solidarisch durch die Pandemie – Maske auf, Nazis raus“ statt. Diese wurden von den Bündnissen „Rostock Nazifrei“ und „Bunt statt Braun“ organisiert.

Weitere Bilder vom 31. Januar 2022 aus Rostock gibt es hier: https://www.flickr.com/photos/194917994@N03/